Anwendungsbereiche

Stress wurde bereits um 1930 durch Hans Seyle als Begriff für die Reaktion des Individuums auf den bereits damals zunehmenden Leistungsdruck geprägt. Seitdem hat sich Stress zum populären Sammelbegriff für alle Folgen von Belastung , Hektik und Überforderung entwickelt.

Belastungen jeglicher Art – nicht nur psychische oder berufliche – sind „Stressoren“, die im Übermaß tiefgreifende Gesundheitsstörungen hervorrufen können.

Stressoren sind:

  • metabolischer Stress : falsche und zu energiereiche Ernährung
  • physischer Stress : schwere Arbeit ebenso wie Sport
  • chemischer/physikalischer Stress : Umweltfaktoren, Schadstoffe, Schwermetalle, Strahlung, auch Medikamente
  • sensorischer Stress : Lärmbelastung, Reizüberflutung, übermäßiger Fernseh-/EDV-Konsum, Schlafmangel
  • mentaler Stress: wachsende schulische, berufliche Belastungen, hohe Arbeitsintensität
  • psychischer Stress wie familiäre Schicksalsschläge, Partnerkonflikte, soziale Vereinzelung, beruflicher Konkurrenzdruck, mangelnde Anerkennung, Mobbing und Zukunftsängste.

In Verbindung mit Krankheiten wie Entzündungen oder Infektionen oder genetischer Veranlagung kann die Wirkung von Stressoren verstärkt werden.

Stressbewältigungsprogramme:

All diese Stressoren aktivieren ein körpereigenes Stressbewältigungsprogramm , bestehend aus hormonellen Komponenten (Stresshormonachse, CRH-ACTH-Cortisol) und Komponenten des zentralen und autonomen Nervensystems (Serotonin, Noradrenalin, Dopamin, Adrenalin, GABA, Glutamat).

Der Mensch ist für die Bewältigung akuter Belastungen optimal ausgestattet. Anhaltender Stress bzw. das längere Zusammenwirken unterschiedlicher Stressoren führen jedoch bei vielen Menschen im Laufe der Zeit zu folgenden wachsenden gesundheitlichen Störungen .

Gesundheitsstörungen:

Leistungsabfall – Motivationsverlust – Konzentrationsschwäche – kognitiven Blockaden – Unruhe – Ängste -Depressionen (StressDepression oder reaktive Depression) bis zu schweren Depressionen, manischer Depression – Essstörungen – Schlafprobleme – Tagesmüdigkeit – Sogar Herzrhythmusstörungen – Kreislaufstörungen – Hoher Blutdruck – asthmatische Beschwerden – Verdauungsstörungen (Reizdarm) Suchtprobleme – Kopfschmerzen – Migräne – Fibromyalgie – posttraumatische Stresserkrankung – CFS (Chronic Fatigue Syndrom) – Burnout

Individuell disponierende Faktoren , genetische Besonderheiten , sind mitbestimmend für die Auswirkungen der chronischen Stressbelastungen. Bei Frauen häufen sich speziell auch Zyklusbeschwerden, prämenstruelle Beschwerden oder Menopausebeschwerden , bei Kindern werden immer häufiger Aufmerksamkeitsstörungen festgestellt (ADS/ADHS).