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Burnout Newsticker KW 30

Im Burnout Newsticker KW 30: Burnout-Schlagzeilen der letzten Woche “Unternehmen hilflos bei Burnout”, “Burnout-Angestellte in der Psycho-Falle”, “Fünf Ziele für den Job Ausstieg auf Zeit”, “Die größten Unterschiede zwischen Depression und Burnout”

  1. Unternehmen hilflos bei Burnout

  2. Burnout-Angestellte in der Psycho-Falle

  3. Fünf Ziele für den Job-Ausstieg auf Zeit

  4. Nach Burnout: Rangnick wieder voller Tatendrang

  5. Die größten Unterschiede zwischen Depression und Burnout

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  1. Unternehmen hilflos bei Burnout (fr-online.de)
    Depressionen, Burnout und Erschöpfung – psychische Erkrankungen verursachen jedes Jahr Milliardenkosten in der Wirtschaft. Die Unternehmen sind hilflos, genauso wie die staatliche Gewerbe-Aufsicht. Dabei mangelt es nicht an ausführlichen Leitfäden.

    Dass psychische Erkrankungen in Deutschland auf dem Vormarsch sind, hat sich herumgesprochen. Die Zahl der Diagnosen steigt seit Jahren, Fehltage aufgrund seelischer Überbeanspruchung häufen sich, f ür die Wirtschaft sind die psychisch bedingten Arbeitsausfälle zu einer Wachstumsbremse ersten Ranges geworden. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) beziffert allein den durch psychische Erkrankungen ausgelösten Produktionsausfall mit acht bis zehn Milliarden Euro: „Wir verlieren in Deutschland sehr viel Zeit und viel Geld, bis in den Betrieben erkannt wird, dass es nicht nur um Migräne oder psychisch bedingte Rückenleiden geht.“

    Zu wenig geschultes Personal

    Im Durchschnitt fast zwei Tage blieb jeder Arbeitnehmer in Deutschland 2011 seinem Job fern, weil er an einer Depression oder einem anderen seelischen Leiden erkrankt war. Das ist eine Steigerung von rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr , als die gesetzlichen Kassen insgesamt 53,5 Millionen psychisch verursachte Krankheitstage registrierten. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Zahl einschlägiger Diagnosen nach Angaben der Bundespsychotherapeutenkammer in etwa verdoppelt. Neben der Kranken- bekommt auch die gesetzliche Rentenversicherung diese Entwicklung zu spüren. Im vergangenen Jahr wurden 75.000 von insgesamt 178.000 neu bearbeiteten Anträgen auf Erwerbsminderungsrente aufgrund psychischer Störungen bewilligt – ein Rekord. Fünf Jahre zuvor waren es erst 55.000 gewesen.

    Zugleich ist allgemein anerkannt, dass die Zunahme zum großen Teil auf verstärkte Belastungen am Arbeitsplatz zurückzuführen ist. In vielen größeren Unternehmen wurden Anti-Stress-Programme entwickelt und Arbeitsgruppen gebildet, um psychisch ungesunden Druck auf die Belegschaft zu mindern. In kleineren Betrieben hingegen sieht es meist düster aus, wie von der Leyen anlässlich ihres im Februar verkündeten Kampfes gegen das Burn-out-Syndrom feststellte: „70 Prozent aller Betriebe machen hier kaum etwas, sie stehen dem Problem häufig noch hilflos gegenüber.“

  2. Burnout-Angestellte in der Psycho-Falle (fr-online.de)
    Quer durch alle Branchen sind die Zeichen zu hören. Burnout, Belastungen, psychische Störungen. Gleichzeitig können Angestellte leichter ausgenutzt werden. Denn staatliche Kontrollen sind zurückgegangen. Ein Fehler.

    Die Zahl der diagnostizierten psychischen Erkrankungen steigt und steigt, das Burnout-Syndrom ist in aller Munde und zugleich bluten die Gewerbeaufsichtsämter als einzige staatlichen Stellen, die die Arbeitsbedingungen in deutschen Betrieben kontrollieren, personell mehr und mehr aus.

    Die Zahl der Betriebsprüfungen durch die Behörden hat sich zwischen 2005 und 2010 um ein Viertel auf 122.000 verringert. Nur noch knapp fünf Prozent aller Unternehmen wurden im Jahr 2010 kontrolliert, wobei es bei gerade einmal jeder 90. Prüfung um das Thema psychische Belastungen ging. Von einer wirkungsvollen Prüfungs- und Beratungspraxis kann mithin keine Rede sein.

    Mehr Kontrollen nötig

    Diesen Missstand zu beheben, ist Aufgabe der Länder. Neue Mitarbeiter müssen eingestellt werden. Es ist eben leichter, Belange der Arbeitssicherheit wie ausreichende Beleuchtung und Lärmemissionen zu messen als etwa den respektvollen Umgang des Chefs mit den Kollegen.

    Durch wirksamere Gewerbekontrollen allein wird man manchen Arbeitsbelastungen nicht abhelfen können: Angst vor dem Verlust der Arbeitsplatzes, das Fehlen sinnstiftender Aufgaben und beruflicher Perspektiven, unzulängliche Bezahlung und mangelnde Anerkennung werden auch gut geschulte staatliche Kontrolleure nicht abstellen können. Genau diese Faktoren aber sind nach arbeitsmedizinischen Erkenntnissen für einen Großteil der seelischen Störungen zumindest mitverantwortlich.

  3. Fünf Ziele für den Jobausstieg auf Zeit (bild.de)
    Volkskrankheit Burn-out! Immer mehr Arbeitnehmer werden krank vom Stress, krank von der Reizüberflutung des Alltags. Die Zahl der Fehltage wegen Burn-outs hat sich seit 2000 verdoppelt. Dagegen hilft ein Ausstieg auf Zeit. Zeit, sich selbst zu finden und sich zurückzuziehen.

    BILD nennt fünf Ausstiegsszenarien und sagt, wie man es richtig macht, auf was man achten muss.

    ► Auf der Alm

    Das Ziel: Eine begrenzte Zeit (mindestens eine Woche) ganz alleine auf einer einsamen Alm in den Alpen leben. Ohne Wasser, ohne Strom, ohne jeglichen Komfort. Ersatzweise geht auch eine einsame, kleine Insel.

    ► In den eigenen vier Wänden

    Das Ziel: Zu Hause, in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus zur Ruhe kommen.

    ► In einem Kloster

    Das Ziel: Sie leben einige Zeit mit Mönchen zusammen, z. B. in einem Zen-Kloster in den USA oder Südfrankreich. Es geht natürlich auch ein Benediktiner-Kloster in Deutschland (www.benediktiner.de).

    ► Auf Weltreise

    Das Ziel: Für mindestens vier Wochen auf Tour gehen, fremde Kontinente erkunden.

    ► In einem Meditationszentrum

    Das Ziel: Selbsterfahrung durch strenge Meditation im buddhistischen Sinne, z. B. in einem Zentrum in Kalifornien, aber auch in Deutschland. Mindestens vier Wochen bis zu einem Jahr.

    Zielgruppen, Nachteile, vorteile, Kosten auf bild.de nachlesen

  4. Nach Burnout: Rangnick wieder voller Tatendrang (transfermarkt.de)
    Ein Burn-out hat im vergangenen September Ralf Rangnick gestoppt. Die Karriere des damaligen Schalke-Trainers wurde für etwas mehr als ein halbes Jahr unterbrochen, Ende Juni ist der 54-jährige Deutsche in den Fußball zurückgekehrt. Nach über 25 Jahren als Trainer hat Rangnick bei Red Bull als Sportdirektor für Salzburg und Leipzig angeheuert und in beiden Fußball-Clubs gleich kräftig aufgeräumt.

    “Die Aufgabe macht mir richtig Spaß, der Tag könnte für mich auch 48 Stunden haben”, erklärte Rangnick am Sonntagabend im Rahmen eines Pressegesprächs. Der Abschied von der täglichen Arbeit mit den Spielern auf dem Platz scheint ihm nicht abzugehen. “Ich weiß, dass es mir so gut geht wie schon lange nicht mehr. Aber man muss auf sich aufpassen. Du denkst dir immer, es gibt nichts Wichtigeres, als das nächste Spiel zu gewinnen”, sagte Rangnick.

  5. Die größten Unterschiede zwischen Depression und Burnout (gesundbleibenimjob.de)

    Fühlt man sich leer und ausgebrannt, spricht man schnell vom Burnout. Tatsächlich kann es sich aber auch schon um eine Depression handeln. Die Unterschiede sind zunächst gering, doch spätestens bei der Therapie sollte man wissen, ob nun eine Depression oder „nur“ ein Burnout vorliegt.

    Gemeinsamkeiten zwischen Burnout und Depression

    Bei beiden Krankheiten ist der Akku leer, man fühlt sich erschöpft, antriebslos, unmotiviert und müde. Teilweise können auch Verhaltensänderungen mit einhergehen. Aggression, Gereiztheit oder Teilnahmslosigkeit können ebenfalls wie Angststörungen und Panikstörungen Symptome von Burnout oder Depression sein. Und auch bei der Entstehung gibt es viele Gemeinsamkeiten. Hier kann Überforderung eine Ursache sein. Damit hat es sich aber schon mit den Gemeinsamkeiten.

    Unterschiede zwischen Burnout und Depression

    Burnout als Krankheit gibt es nicht. Vielmehr bezeichnet Burnout eine Vielzahl von Symptomen, die mit einem Erschöpfungszustand einhergehen. Dagegen kann eine Depression klar definiert und diagnostiziert werden. Burnout ist weiterhin ein temporärer Zustand, der bei den meisten auf das Arbeitsfeld beschränkt ist während eine Depression alle Lebenslagen betrifft.

    Die größten Unterschiede gibt es aber bei der Behandlung. Hier ist es extrem wichtig, die Symptome richtig zu deuten, da die Therapie bei Burnout sich komplett von der bei der Depression unterscheidet. Tatsächlich kann eine falsche Behandlung zu einer Verschlimmerung der Symptome führen.

    Entgegengesetzte Therapie

    Beim Burnout fühlt man sich überfordert. Im Anfangsstadium reicht es daher oft, einfach kürzer zu treten oder eine Pause einzulegen. Fühlt man sich dabei nicht mehr überfordert, lädt sich der Akku wieder auf und man kann sich nach wenigen Wochen wieder mit voller Kraft ins Berufsleben stürzen. Weniger arbeiten, mehr Zeit für Hobbys oder in den Urlaub fahren sind daher häufige Empfehlungen beim Burnout.

    Eine Pause, Urlaub oder mehr Schlaf kann bei Depressionen die Symptome sogar verschlimmern. Da man ohnehin unter Selbstzweifeln leidet, benötigen viele eine sinnvolle Beschäftigung. Macht man eine Pause bei der Arbeit, kommen sich viele Betroffene noch nutzloser vor. Zudem hat man in der Freizeit mehr Zeit, über die eigene unbefriedigende Situation nachzudenken. Auch Urlaub kann die Probleme verschlimmern, da man die schlechten Gefühle mit in die Ferien nimmt. Im ungewohnten Umfeld können diese sich noch verschlimmern. Zudem kann noch hinzukommen, dass sich trotz Urlaub, wo es einem eigentlich gut gehen sollte, keine Verbesserung einstellt. Viele Depressive reagieren auf langes Schlafen mit einer Verschlechterung des Zustands. Daher gehört Schlafentzug eher zu einer Therapie als Ausschlafen.

    Dies sind nur einige Gründe, warum man ein Burnout selber behandeln könnte, während man bei Depressionen in jedem Fall ärztliche Hilfe benötigt. Neben der traditionellen Therapie gibt es auch einige Anbieter wie das St. Alexius/St. Josef Krankenhaus in Neuss, bei denen man online die Depressionen bekämpfen kann. Nach einen persönlichen Kontaktgespräch findet ein Großteil der Therapie via Internet statt. So kann jeder selber entscheiden, wann, wie und in welcher Form man die Therapie führen möchte. Dies ist gerade für Berufstätige, die viel unterwegs sind eine einfachere Form der Behandlung als über mehrere Wochen vor Ort sein zu müssen. Weiter kann man die Therapie in den Abend oder in den frühen Morgen verlegen, wenn man tagsüber keine Zeit hat.